Ingenieurgesellschaft für Beratung, Planung, Messung und Gutachten in den Bereichen Bau, Umwelt und Technik

Veröffentlichung in Gefahrstoffe / Reinhaltung der Luft - Messunsicherheit von Geruchsemissionsmessungen

Fachbeitrag von Dipl.-Geol. Boris Zimmermann, Niederlassung Gelsenkirchen, zur „Untersuchung an einer durchströmten Flächenquelle“ in der Fachzeitschrift Gefahrstoffe / Reinhaltung der Luft.

Im Rahmen von Emissionsmessungen spielt die Abschätzung der Messunsicherheit für die Bewertung der Aussagekraft von Messdaten eine wichtige Rolle. In der Richtlinie VDI 3884 Blatt 1 wird hierzu für olfaktometrische Messungen eine Vorgehensweise zur Ermittlung der Messunsicherheit auf der Basis der tagesaktuellen Standardabweichung des jeweiligen Labors für n-Butanol beschrieben. Im Zuge einer Emissionsmessreihe an einer Flächenquelle wurde versucht, über den in der Richtlinie VDI 3884 Blatt 1 vorgegebenen Ansatz hinaus, sowohl Effekte der Messunsicherheit im Rahmen der olfaktometrischen Auswertung als auch die Messunsicherheit im Rahmen der Probenahme abzuschätzen bzw. in die Abschätzung einer Gesamtmessunsicherheit einzubeziehen. Für die aus der olfaktometrischen Analyse resultierende erweiterte Messunsicherheit kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass sie sicher anhand der von Referenzgeruchsstoffen ermittelten Wiederholpräzision labortypisch und tagesaktuell bestimmt werden kann. Durch eine über die Normanforderungen hinaus eingrenzende Prüferauswahl kann eine nach Richtlinie VDI 3884 Blatt 1 berechnete Messunsicherheit der olfaktometrischen Auswertung von unter 1 dBod erreicht werden. Fraglich erscheint, ob solch niedrige Messunsicherheiten für die Olfaktometrie noch die Messunsicherheiten für die Probenahme beinhalten können, was in der Richtlinie VDI 3884 Blatt 1 auf der Basis von Untersuchungsergebnissen indirekt erwartet wird. Für die aus der Probenahme resultierenden Beiträge zur Messunsicherheit geben die Ergebnisse dieser Auswertung Hinweise darauf, dass zumindest für komplexere Quellkonfigurationen und ggf. auch Abgasrandbedingungen die Art der Probenahme bzw. des verwendeten Probenahmeequipments signifikant zur erweiterten Messunsicherheit beitragen kann.

Gerüche - Messung, Prognose, Beratung

Titelseite "Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft" Ausgabe Oktober 2015

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