Haus Marteau: Brillante Akustik im neuen Konzertsaal
MÜLLER-BBM verantwortlich für exzellenten Klang inmitten gewaltiger Granitspitzen
Die internationale Musikbegegnungsstätte in Lichtenberg hat einen spektakulären Konzertsaal erhalten. Wie eine Skulptur präsentiert sich der unterirdische Raum, geprägt von zahlreichen Granitspitzen, die an das Innere eines Berges erinnern. Architekt Peter Haimerl ließ sich von Lichtenbergs Vergangenheit mit starkem Bezug zum Bergbau inspirieren und hat einen einzigartigen Konzertsaal mit fast magischen Lichteffekten geschaffen. Gemeinsam mit den Akustikexperten von MÜLLER-BBM entstand so ein imposantes Gesamtkunstwerk, das nicht nur als Konzertsaal, sondern auch als Unterrichtsraum bei Meisterkursen überzeugt.

Die zahlreichen Granitsplitter wurden geometrisch so entwickelt, dass der klangliche Fokus auf die Bühne gerichtet ist. Sie reflektieren und streuen den Schall gleichermaßen, Schallreflexionen werden nicht sofort zum Publikum oder zur Bühne gelenkt, so dass bei der gegebenen Raumgröße ein differenziertes und zugleich warmes Klangbild gewährleistet ist. Insgesamt 330 Graniteinzelplatten wurden in den Granitwerken Kusser aus dem niederbayerischen Aicha vorm Wald mit Stahl zu 32 Granitkörpern verbaut. Die schwerste Granitspitze wiegt knapp sieben Tonnen.
Das Publikum findet in je vier Sitzreihen seitlich der Bühne in direkter räumlicher und klanglicher Nähe zu den Künstlern Platz, was für ein hohes Maß an akustischer Transparenz sorgt. Die Plätze beidseits des Podiums eröffnen zudem unterschiedliche Hörperspektiven.
Raumproportionen und -geometrie in Verbindung mit dem Zusammenwirken der Materialitäten spielen in diesem Saal eine entscheidende Rolle: Der lebendige Kontrast zwischen Granitkörpern und Betonoberflächen einerseits und Podium und Zuschauertribünen in Holz sowie der gepolsterten Bestuhlung andererseits stellt ebenfalls eine akustische Balance her. Durch die insgesamt ungewöhnliche Raumgestaltung steht das kritische Hören und die Interaktion mit dem Publikum im Mittelpunkt.
Dass hervorragende Akustik auch anders entstehen kann als mit bewährten Formen und Materialitäten – dafür ist der neue Saal im Haus Marteau der eindrucksvolle Beweis.
