Ingenieurgesellschaft für Beratung, Planung, Messung und Gutachten in den Bereichen Bau, Umwelt und Technik

Glanzvolles Jahrhundertbauwerk mit modernster Bauphysik und Medientechnik

Digitale Eröffnung des Humboldt Forums im neu errichteten Berliner Schloss

Am 16.12.2020 fand die digitale Eröffnung des Humboldt Forums in Berlin statt. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation können Besucher derzeit leider noch nicht vor Ort begrüßt werden. Dennoch gibt es jetzt schon einzigartige Einblicke – live gestreamt und online geführt.

Von 2013 bis 2020 war die Spreeinsel im heutigen Berliner Ortsteil Mitte von einer gigantischen Baustelle geprägt. Jetzt ist der Zaun abgebaut und der Blick auf das neue Humboldt Forum freigegeben. Wo einst das Berliner Schloss (1443 – 1945) und später der Palast der Republik standen, ist mit dem Humboldt Forum ein einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung entstanden, ein Ort des Erlebens und der Begegnung. Namensgeber sind die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt – ihre Art des vernetzten Denkens, ihre Neugier und ihre Offenheit prägen das Erscheinungsbild des Gebäudes.

© Stiftung Humboldt Forum | Foto: GIULIANI | VON GIESE | Nord-/Ostfassade.

Geschichtsträchtiger Ort

Das Berliner Schloss war von 1443 bis 1918 die hauptstädtische Residenz der Hohenzollern. Es wurde im 18. Jahrhundert nach Entwürfen des Architekten und Bildhauers Andreas Schlüter (1659 – 1714) umgebaut und galt als einer der bedeutendsten Barockbauten nördlich der Alpen. Der Deutsche Bundestag beschloss 2002, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte und 1950 gesprengte Berliner Schloss wieder aufzubauen. Um das historische Erscheinungsbild des Schlosses in Teilen wiederherzustellen, sollten drei der barocken Außenfassaden samt der Kuppel und drei der Fassaden des historischen Schlüterhofes detailgetreu rekonstruiert werden.

Mit der Neuinterpretation durch den italienischen Architekten Franco Stella verbinden sich in der aufwändigen historischen Rekonstruktion nun geschickt Tradition und Moderne.

© Stiftung Humboldt Forum | Foto: Stephan Falk | Detailansicht Ost-/Südfassade.

Bauphysik, Medientechnik und Corporate Design

MÜLLER-BBM zeichnet bei diesem Projekt für die bauphysikalische Gesamtberatung sowie für die Planung der Medientechnik für die Ausstellungsgestaltung und das bauliche Corporate Design verantwortlich.

Ein Schwerpunkt der bauphysikalischen Bearbeitung lag auf der Mitwirkung an der Fassadenentwicklung. Die neuen Fassaden entsprechen nicht nur dem historischen Vorbild sondern erfüllen auch heutige Anforderungen an die energetische Gebäudequalität und – in den Ausstellungsbereichen – an die Klimastabilität. Der Anforderungswert gemäß Energieeinsparverordnung an den Primärenergiebedarf des Gebäudes wird um insgesamt 30 % unterschritten.

In den Veranstaltungsräumen wurde großer Wert auf eine angenehme Raumbedämpfung in Verbindung mit einer guten Sprachverständlichkeit gelegt, was sich angesichts der hohen gestalterischen Ansprüche und der teils enormen Raumproportionen als besondere Herausforderung erwies.

Gefragt war die Expertise von MÜLLER-BBM ebenso bei der Planung der Medientechnik für die Ausstellungsgestaltung und beim baulichen Corporate Design. Um die hohen technischen Anforderungen zu erfüllen und eine reibungslose Integration der Medientechnik in die Ausstellungsvitrinen und Sondermöbel zu gewährleisten, war hier eine Vielzahl von maßgeschneiderten Lösungen gefragt. Beispielhaft dafür stehen der bereits realisierte Medienturm in der Agora, Großbildprojektionen verschiedenster Formate im Schlosskeller, im Skulpturensaal und im Museum der Geschichte des Ortes, sowie zahlreiche interaktive Medienstationen und der Hörraum der Musikethnologie für immersive Audiodarbietungen, der aktuell noch ausgebaut wird.

© Stiftung Humboldt Forum | Foto: David von Becker | Medienturm.

Weiterführende Projektinformationen:

https://www.humboldtforum.org/de/

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