Bebauungsplan Humboldthafen Berlin - Prognose von Erschütterungen und Sekundärluftschall
Für das Gebiet „Humboldthafen“ in Berlin wird derzeit ein Bebauungsplan erstellt. Das Gebiet soll als Kerngebiet mit Büronutzung, Läden und Gastronomie ausgewiesen werden.
Aufgrund der Lage in unmittelbarer Nähe zum Berliner Hauptbahnhof mit unterirdischen und oberirdischen Bahnstrecken kann es in der geplanten Bebauung durch den Schienenverkehr zu Erschütterungs- und Sekundärluftschallimmissionen kommen. Sekundärluftschall entsteht, wenn Wände und Fußbodenaufbauten in Gebäuden aufgrund der Bahnerschütterungen zum Schwingen angeregt werden und auf diese Weise Luftschall abstrahlen. Sekundärluftschall ist tieffrequent und kann insbesondere in ansonsten ruhigen Räumen als störend wahrgenommen werden.
Aufgrund der zentralen Lage des Vorhabens wird insgesamt eine hochwertige Nutzung angestrebt. – entsprechend hoch sind die Erwartungen der künftigen Nutzer auch an die Aufenthaltsqualität in den Gebäuden. In solchen Fällen ist es zielführend, den Erschütterungs- und Sekundärluftschallschutz bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. Im Vorfeld zur Entwicklung des Bebauungsplanes wurden deshalb entsprechende Untersuchungen zur Abschätzung der zu erwartenden Erschütterungs- und Sekundärluftschallimmissionen vorgenommen.
Da sich die Schienenstrecken zum Teil noch im Bau befinden, wurden zur Bearbeitung der Aufgabenstellung Messdaten verwendet, die an anderen Bahnanlagen im Raum Berlin erhoben wurden.
Zum gegenwärtigen Projektstand sollten aus der abgeschätzten Immissionshöhe orientierend die resultierenden Möglichkeiten der Bebaubarkeit bzw. der möglichen Nutzungen im Zusammenhang mit möglichen Maßnahmen zum Erschütterungsschutz benannt werden.
Im Zuge des Planungsfortschritts sollen dann weitere Untersuchungen zum Erschütterungsschutz und zur Baudynamik folgen, mit denen diese Maßnahmen präzisiert werden.
